Ein kostenloses Girokonto war bis vor einigen Jahren kein Problem, wenn Sie es online und beleglos geführt haben. Die Angebote werden jedoch langsam knapp. Egal, ob Sie es als Gehaltskonto oder einfach nur als Referenzkonto für Ihre Geldanlage führen. Die Nachrichten häufen sich, dass künftig Gebühren fällig werden. Mal ist es die Kontoführungsgebühr, ein anderes Mal Gebühren für die Girocard. Zunächst muss man sich jedoch die Frage beantworten, was verstehe ich überhaupt unter einem kostenlosen Girokonto. Das Landesgericht Düsseldorf hatte vor einigen Jahren hierzu entschieden, dass natürlich die Kontoführung und dazu eine Girocard gebührenfrei sein müssen. Wir legen die Gebührenfreiheit der Girocard etwas weiter aus und akzeptieren auch, wenn wenigstens eine Geldkarte (zum Beispiel auch eine VISA Debitkarte) zum bargeldlosen Zahlungsverkehr kostenlos ist.
Welche Girokonten sind tatsächlich bedingungslos kostenlos?
Die Zahl der bedingungslos kostenlosen Girokonten ist noch deutlich geringer, weil die meisten Banken für die Gebührenfreiheit einen Mindestgeldeingang eingeführt haben. Dieser ist aber nur selten ein Problem, da die Beträge bereits bei 500 Euro beginnen. Daher wollen wir diese Frage hier nur kurz beantworten. Nach unserer Recherche sind das aktuell noch:
- Deutsche Kreditbank (Leistungsunterschiede vom Basiskonto zum Konto für Aktivkunden)
- N26
- C24 (Projekt von check24)
- Santander Bank
- Openbank (Online-Tochter der spanischen Santander Bank)
Die Zahl der kostenlosen Girokonten durch einen Mindestgeldeingang wird da schon etwas größer. Hier sollte jeder auf seine individuellen Bedürfnisse achten. Das kann der Wunsch nach einem günstigen Dispositionskredit, kostenlose Bargeldeinzahlung oder gebührenfreier Bargeldservice im Ausland sein. Hier erkennen Sie schon, dass es DAS Girokonto für jedermann nicht gibt.
Hürde immer häufiger die Geldkarte
In den letzten Monaten haben verschiedene Banken an der Gebührenschraube für die Girocard (1822direkt, DKB, ING) und oder der Kreditkarte (DKB, comdirect) gedreht. In den meisten Fällen wird den Kunden alternativ eine VISA Debitkarte angeboten. Diese kann die Leistungen der beiden vorgenannten Karten leider nicht ganz ersetzen. Zum einen akzeptieren viele Einzelhändler aus Kostengründen bisher nur Girocards. Dieses Manko kann zumindest aktuelle auch nur durch Bargeld oder eine andere Girocard ausgleichen. Die Nachteile der Debitkarte gegenüber einer herkömmlichen Kreditkarte liegen in der Abrechnung (direkt vom Referenzkonto) und häufig in den Einsatzmöglichkeiten und Kosten im Ausland. Hier empfehlen wir die Wahl einer möglichen kostenlosen Kreditkarte eines anderen Anbieters. Eine Übersicht bietet der Kreditkarten-Rechner unseres Partnerprojekts online-girokonto.com.
Unser Fazit zum Thema ist, dass es das kostenlose Girokonto tatsächlich noch gibt. Es wird nur etwas schwieriger das passende Angebot zu finden. Je nach Anspruch muss vielleicht noch die Kreditkarte eines anderen Anbieters genutzt werden.