Die Vermögenspreise, wie Aktien, Immobilien oder Gold, kennen seit Monaten kein halten. Nun gibt es auch erste Anzeichen, dass die Preise für Verbrauchsgüter ansteigen. Das wird bei Rohstoffen wie Holz und Öl bereits sehr deutlich. Nach und nach wird das auch auf die Preise für den Endverbraucher durchschlagen. Fertig ist die große Inflation mit all ihren negativen Folgen.
Teuerungsrate zieht an
In Europa gibt es erste Anzeichen für anziehende, wenn auch schwächer als in den USA (4,2%). Im April zog die Teuerungsrate auf 1,6% an. Im Mai sind es nach ersten Berechnungen sogar 2,5% . Wesentlicher Preistreiber waren die Energiepreise. Autofahrer haben es an der Tankstelle fast täglich zu spüren bekommen. Im vergangenen Jahr war der Ölpreis, aufgrund des weltweiten Verkehrs-Lockdowns noch völlig eingebrochen. Nun zieht die Nachfrage an. In den USA lebt der Luftverkehr wieder auf und die sommerliche Driving-Saison steht vor der Tür. Die ansteigende Nachfrage steht einem limitierten Angebot gegenüber, weil die Fördermengen zuletzt deutlich zurückgefahren wurden.
Auch die Holzpreise kennen keine Grenzen mehr nach oben. Er hat sich in den letzten Monaten vervielfacht. Kanada als großer Holzproduzent einer „apokalyptischen“ Plage durch den Latschenkäfer. Die dortige Holzknappheit trifft auf eine sich belebende Bauindustrie. In der Folge haben die USA und China den europäischen Markt so gut wie leer gekauft. Wer mit Baupreisen zu tun hat, spürt auch dies deutlich. Aber auch das ist nur ein Beispiel von vielen. In China boomt die Konjunktur. Damit steigt auch die Nachfrage nach Kupfer, Eisenerz und Co. Auch die Preise für Chips und Halbleiter haben sich stark verteuert.
Wie kann man sich vor der Inflation schützen?
Experten rechnen mit Inflationsraten jenseits der 5% über mehrere Jahre. Dies führt zwangsläufig zu einer Entwertung des Geldes. Dennoch unternehmen die Notenbanken vorerst nichts, weil sie den Aufschwung nach der Corona-Krise nicht gefährden wollen. Obwohl Sparer hierdurch still enteignet werden, kommt es aber auch zu einer Entwertung von Schulden. Das ist das wesentlich Argument der Notenbanken. Sie lassen die Inflation laufen, weil sie beim Abbau der Schulden helfen, die in der Krise gemacht wurden. Letztendlich sind die Notenbanken doch politisch. Viele Länder und Konzerne würden steigende Zinsen nicht überstehen.
Die 50.000 Euro Frage
Stellen wir also die 50.000 Euro Frage. Was raten Experten, wenn sie diese Summe nun anlegen müssten. Die Wertpapier-Investments sollten weltweit verteilt sein. Interessant bleiben die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, die USA und China. Generell sind insbesondere Branchen attraktiv, denen es gelingt, die steigenden Rohstoff-Preise an den Endverbraucher weiterzugeben. Auch Gold sollte als stabilisierendes Element ins Portfolio. Wer es etwas spekulativer mag, kann auch etwas Krypto-Geld beimischen.
Bargeld ist heute bereits extrem eingeschränkt und nicht mehr über Kaufkraft verfügbar. Mit Kryptowährungen können Sie sich frei bewegen. Bitcoin & Co haben so eine Art Geldaufbewahrungsfunktion, ähnlich wie Gold. Die Nachfrage wird vermutlich weiterhin steigen. Kryptogeld hat auch keine Negativzinsen. Niemand nimmt Ihnen also etwas weg, nur weil Sie etwas besitze. Auf Bedenken wegen des hohen Stromverbrauchs werden die Entwickler reagieren, so wie es bei Ethereum bereits umgesetzt wird. Die letzten Kurseinbrüche sollten jedoch Warnung genug sein, hier nicht zu offensiv zu handeln. Eine einfache Methode von diesem Trend zu profitieren, ist der Kauf von entsprechenden ETF s.
In einem ausgewogenen Wertpapier-Depot kann die Aktienquote bis zu 50% betragen. Vorhanden Barmittel können genutzt werden, um bei Korrekturen preiswert nachzukaufen. Sind Sie spekulativer ausgerichtet, kann der Cash-Anteil auf 10% sinken. Die Inflationsrate sollten Sie aber immer im Blick behalten. Dies gilt bei der Mitnahme von Gewinnen auch für die Abgeltungsteuer.
Eine weitere Möglichkeit der Vermögensanlage und Altersvorsorge ist die Immobilie. Diese laufen als schwer veräußerbares Investments natürlich unabhängig von Wertpapieren. Von steigenden Immobilienpreisen können Sie natürlich auch indirekt mit Immobilienfonds investieren.